Nur nicht umdrehen!
DAS passiert, wenn du zu schnell aufhörst
Kennst du auch das eine Entlein, das im entscheidenden Moment umdreht? Du fühlst dich besser, auf dem richtigen Weg? Warum jetzt dranbleiben Teil deiner Heilung ist
Du bist auf einem guten Weg, die Symptome lassen nach, du fühlst dich endlich freier. Doch genau jetzt ist es entscheidend, sanft dranzubleiben. Warum dieser Moment so kostbar für deine Heilung ist, körperlich, seelisch und mental, liest du hier.
Inhaltsübersicht
Du fühlst dich endlich besser – und dann?
Du hast dich auf den Weg gemacht. Vielleicht, weil dich Ängste immer wieder überrollt haben, die Schlaflosigkeit dich zermürbt hat dein Körper von dir eine Auszeit erzwang. Du hast begonnen, liebevoller mit dir umzugehen, dich passend ernährt, hast Pausen eingeplant, geatmet, geschrieben, dich unterstützt. Und jetzt – wo es langsam leichter wird – spürst du diesen Gedanken:
„Ich brauche das doch alles gar nicht mehr. Es geht mir doch wieder gut.“
Und ganz unbemerkt, schleichend lässt du los. Nicht aus Faulheit, nicht aus Trotz, sondern, weil dein Nervensystem kurz aufatmet und dir ein Flüstern schickt: „Gefahr vorbei.“
Doch genau hier liegt der Knackpunkt.
Ich kenne das sehr gut, denn genau das habe ich auch erlebt. Und ich möchte mit dir teilen, warum es so entscheidend ist, diesen Impuls bewusst zu hinterfragen und so nicht dein Wohlbefinden aufs Spiel zu setzen. Dieses Verhalten kenne ich aus meiner persönlichen Geschichte, aber auch aus Sicht der Therapeutin.
„Ich fühle mich besser, aber irgendwie auch wackelig“
Angst, Schlafprobleme, Anspannung, all das hat tiefe Spuren hinterlassen. Nicht nur mental und seelisch, häufig leidet auch dein Körper. Schmerzen, Übergewicht, Verdauungsblockaden, um nur einen kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten zu nennen. Und dennoch kaum geht es dir besser, bleibt die Motivation auf der Strecke. Doch was erwartet dich? Auch wenn die Symptome leiser werden, bleibt dein inneres System in erhöhter Alarmbereitschaft. Es fühlt sich eine wenig wackelig an, den deine Balance ist noch nicht wirklich stabil. Was oberflächlich wie Entspannung aussieht, ist oft nur die Ruhe vor dem nächsten inneren Sturm.
Wenn du zu früh aufhörst:
- vergisst du, was dir Stabilität gibt
- verlässt du deine innere Sicherheitszone, bevor sie fest verankert ist
- verlierst du schnell den Kontakt zu dir selbst
Dein Inneres und dein Körper brauchen Wiederholung. Sie wollen wissen: „Kann ich mich wirklich dauerhaft sicher fühlen?“
In der Psychologie gehen viele Ansätze davon aus, dass wir Menschen in etwa 21 Tage benötigen, um zum Beispiel eine Ernährungsgewohnheit umzustellen. Wir sprechen hier von dem Stück Kuchen am Nachmittag.
Meine Frage: Was denkst du, welchen Zeitraum benötigen wir, um eine tiefsitzende Ansicht über uns selbst in einem neuen Licht zu betrachten, einen Tag, ein Jahr? Meine persönliche Erfahrung für manche Dinge braucht es nur eine Stunde im passenden Coaching-Rahmen und eine Nacht Schlaf und meine Klientin beginnt ein neues Leben. Dennoch, wir leben in einer materiellen Welt und manche emotionalen Pendel benötigen einige Zeit, um tatsächlich still zu stehen und ihre Bewegung zu verlangsamen.
Warum wir gerade dann nachlässig werden
Wenn es uns besser geht, möchte unser Verstand schnell zurück in die „Normalität“. Endlich wieder funktionieren. Endlich die gewohnten Routinen abarbeiten. Endlich nicht mehr auffallen.
Doch genau diese Rückkehr ins „Alte“ kann gefährlich sein. Denn:
- die alte Umgebung kann alte Trigger reaktivieren
- ohne achtsames Dranbleiben schleichen sich oft unbemerkt alte Muster ein
- dein Selbstmitgefühl wird überlagert von alten Perfektionsansprüchen
Es ist wie bei einer frisch verheilten Wunde, sie ist nicht mehr so im Vordergrund, aber sie ist noch empfindlich. Wenn du jetzt wieder alles forderst, kann sie erneut aufreißen.
DU DARFST auch mal "faul" sein!
Erlaube dir immer wieder kleine Atempausen, genieße dein Leben und dann mache den nächsten Schritt.Martina Kahlert
Was du innerlich wirklich brauchst
Verinnerlichung statt Verdrängung
Die Tools, die dir bisher geholfen haben, Atemübungen, Tagebuch schreiben, kleine Pausen, Grenzen setzen, sind keine Notfallmaßnahmen. Sie sind dein neuer innerer Boden. Wenn du ihn weiter stärkst, auch wenn es dir besser geht, entsteht echte Sicherheit.
Vertrauen in deinen inneren Weg
Der Moment, in dem es dir besser geht, ist kein Endpunkt. Er ist ein Geschenk eine Aufforderung, weiterzugehen. Du darfst deinen inneren Garten weiter pflegen, auch wenn schon erste Blumen blühen.
Geduld mit dir und deinen Rückfallgedanken
Es ist okay, wenn du wieder zweifelst oder denkst: „Ich schaffe das nicht allein.“ Genau das zeigt, dass du achtsam bist. Rückfallgedanken sind keine Niederlage, sondern Chancen neu zu wählen
Schau dir an was du schon geschafft hast
Heute hat mich ein Hilferuf einer Klientin erreicht. Sie dachte darüber nach, ihren Urlaub abzubrechen, weil ihr „Stressthema“ sie eingeholt hat. Dabei hatte sie vergessen, wie sensibel ihr Körper und damit auch ihr Nervensystem auf zu wenig Schlaf und Reisefieber reagiert. Aber die Erinnerung daran, was für große Schritte sie in den letzten Wochen schon gemacht hat, hat sofort ihre innere Haltung verändert.
Der Urlaub ist nun wieder ein Grund der Freude. Bist du am Hadern mit dir, setz dich einen Augenblick in Ruhe hin und erinnere dich daran was du in deinem Leben trotz verschiedenster Umstände schon alles gemeistert hast.
Was du tun kannst, um dranzubleiben
Rituale als Erinnerungsschleifen
- Morgens ein Guten-Morgen-Moment
- Halte einen festen Abendritualpunkt (z. B. „3 Dinge, die heute gut waren“)
- Stell dir visuelle Erinnerer an deinen Wohlfühlorten auf (ein Symbol, ein Satz, ein Duft)
- Hol dir kostenfrei meine 5 wertvollen Tipps:
Mentale Hygiene – täglich, nicht nur bei Krisen
- Kurze Achtsamkeitsminuten (2–5 Minuten genügen)
- Gedanken beobachten statt analysieren – ohne Drama, mit liebevollem Abstand
Selbst-Coaching-Moment
Frage dich regelmäßig:
- Was tut mir gerade gut – und mache ich es auch wirklich?
- Was hat mir früher geholfen – und warum tue ich es heute nicht mehr?
Gut für deinen Körper sorgen
- Deine Seele liebt warme Mahlzeiten
- Buntes Essen stabilisiert deine Emotionen
- Hochwertige Öle und Fette nähren dein Gehirn
- Pausen als Nervennahrung – Mini-Auszeiten im Alltag
Begleitung annehmen
Gerade in der Übergangszeit zwischen Symptomfreiheit und neuer Stabilität braucht es oft ein Gegenüber, das erinnert, spiegelt, ermutigt.
Therapie, Coaching oder ein Austauschkreis können hier, wie Geländer wirken.
Meine Erfahrung – aus der Praxis und meinem eigenen Weg
Als LebenskräfTigerin® begleite ich viele Frauen, die diesen Punkt erreichen und dann straucheln. Sie fühlen sich frei von der Angst, schlafen wieder besser, leben auf und genau dann kippt es. Nicht, weil sie schwach sind, sondern weil sie denken:
„Ich bin ja jetzt gesund.“
Aber Heilung ist kein Ereignis. Es ist ein Prozess, der Geduld, Wiederholung und Mitgefühl braucht.
Ich selbst kenne diesen Punkt. Und ich habe gelernt: genau in dem Moment, wo ich glaube, ich brauche nichts mehr brauche ich besonders viel Achtsamkeit.
Zum Abschluss vor allem EINS
BLEIB BEI DIR!
Du bist nicht falsch, wenn du denkst, du müsstest „es endlich hinter dir lassen“. Auch ich halte nichts von jahrelange Therapiesitzungen und dennoch weiß ich unsere menschlichen Datenautobahnen und die Inhalte unserer „Festplatten“ können nicht immer einfach gelöscht werden, doch überschrieben mit neuen und für uns zuträglichen Inhalten.
Daher sie das Leben als eine Einladung. Bleib bei dir nicht aus Angst, sondern aus Liebe. Bleib in Verbindung mit deinem inneren Kompass. Er zeigt dir den Weg – leise, klar und verlässlich und trau dich Hilfe und Unterstützung für dich in Anspruch zu nehmen, du bist es wert.
Ganz bei dir sein?
Wenn du spürst, dass du dich in dieser Phase befindest – zwischen „endlich wieder ich“ und „nicht schon wieder zurück“ – dann melde dich gerne bei mir. Ich begleite dich sanft und alltagstauglich, damit du nicht nur raus aus der Krise, sondern wirklich hinein in deine neue Stabilität findest. Mit meinem LebenskräfTigerin-Coaching gewinnst du deine Freiheit wieder.
Es ist einfacher als du glaubst, und tiefgreifender als du denkst!
Martina
Lieber Michael,
ganz herzlichen Dank für deine wertschätzenden Worte! Besonders freut mich, dass du als erfahrener Paartherapeut meine Gedanken teilst und aus deiner Praxis bestätigst. Genau dieses „vermeintlich gut fühlen“ kenne ich auch so gut, wir wünschen uns oft unsere „Normalität“ so sehr zurück, dass wir auch kleine Schritte auf dem Weg zu früh als vollen Erfolg betrachten.
Ich finde es unglaublich wichtig, dass wir dieses Thema erkennen und auch sichtbar machen, wie entscheidend Geduld und echtes Dranbleiben in Veränderungsprozessen sind. Umso schöner, dass du das genauso siehst!
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu schreiben und wer weiß, vielleicht ergibt sich ja mal ein gemeinsamer Austausch?
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina, danke für diesen großartigen und inspirierenden Artikel! Deine Beschreibung, was passiert, wenn man zu schnell in den Alltag zurückkehrt, trifft genau ins Schwarze. Auch ich erlebe es regelmäßig in meiner eigenen Praxis, dass Klienten zu früh loslassen, weil sich alles vermeintlich gut anfühlt – nur um später festzustellen, dass sie doch noch nicht bereit waren. Besonders wichtig finde ich, wie du betonst, dass echtes Dranbleiben und Stabilität Zeit benötigen und nicht vorschnell abgebrochen werden sollten. Danke, dass du dieses Thema so klar und einfühlsam auf den Punkt gebracht hast!
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